Neues aus der ENS-Forschung

Dickkopf1 induces enteric neurogenesis and gliogenesis in vitro if apoptosis is evaded

Melanie Scharr und die Forschergruppe um Peter Neckel, Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik, Universität Tübingen, forschen an regulatorischen Mechanismen und Signalwegen, die die strukturellen Veränderungen in der Histoarchitektur und Differenzierung des enterischen Nervensystems (ENS) im Rahmen der postnatalen Reifung beeinflussen. Ihre aktuelle Arbeit deutet darauf hin, dass wichtige zelluläre Programme wie Proliferation, Differenzierung und Zelltod durch den Wnt-Signalweg gesteuert werden.

Im Detail konnte sie zeigen, das wichtige Wnt-Signalkomponenten in vivo im ENS in murinen und humanen Gewebeschnitten exprimiert sind. Darüber hinaus zeigten zell- und molekularbiologische Analysen, dass überraschenderweise der Wnt-Antagonist Dickkopf1 zu einer höheren Proliferationskapazität in kultivierten murinen und human ENS-Progenitoren führt. Dies war gepaart mit einer hohen Rate an Caspase-3/7-abhängigem Zelltod. Die beschriebene ambivalente Funktion in der postnatalen Reifung in vitro liefert zukünftige Ansatzpunkte, um ein besseres pathomechanistisches Verständnis für neuronale Enteropathien des Kindes- und Erwachsenenalters in vivo zu erlangen.

Localization Pattern of Dispatched Homolog 2 (DISP2) in the Central and Enteric Nervous System

Dispatched-Homolog-Proteine (DISP) sind an der Regulierung der Hedgehog-Signalübertragung während der Embryonalentwicklung beteiligt. Obwohl DISP2 kürzlich mit der neuronalen Entwicklung und der Kontrolle kognitiver Funktionen in Verbindung gebracht wurde, ist sein Lokalisierungsmuster im zentralen und peripheren Nervensystem von Säugetieren noch nicht untersucht worden. In dieser Studie von François Cossais, diesjähriger Preisträger der Stiftung Neurogastroenterologie et al wurde das Disp2-Expressionsprofil in menschlichem Gewebe anhand öffentlich zugänglicher transkriptomischer Datensätze bewertet.

Mechanosensitive enteric neurons in the guinea pig gastric fundus and antrum

Eine Studie von Gemma Mazzuoli-Weber et al weist MEN im Fundus und Antrum des Magens nach und untersucht Mechanorezeptoren. Die Proportionen der chemischen Phänotypen der MEN unterschieden sich jedoch deutlich zwischen den beiden Regionen. Weitere Untersuchungen der synaptischen Verbindungen von MEN sind entscheidend für das Verständnis der fest verdrahteten neuronalen Schaltkreise im Magen.