DGNM-Reisestipendium zur FNM 2024 nach Thailand
Ein Reisestipendium der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM) soll u.a. den wissenschaftlichen Nachwuchs beim Besuch eines internationalen wissenschaftlichen Kongresses unterstützen, um dort eigene Daten zu präsentieren. In diesem Jahr unterstützt die DGNM zwei Bewerberinnen aus Deutschland, die für die Teilnahme an LBBB 2024, dem 18. Little Brain Big Brain Meeting, ausgewählt wurden. Melanie Scharr (Tübingen, GER) und Friderike Uhlig (Cork, IRL) werden vom 2. bis 6. November 2024 in Thailand dabei sein, unmittelbar vor dem von der Asian Neurogastroenterology and Motility Association veranstalteten Federation of Neurogastroenterology and Motility International Meeting FNM 2024.
LBBB bringt die nächste Generation talentierter Wissenschaftlerinnen und Forscher zusammen, um Fortschritte auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie und Motilität zu diskutieren. Das LBBB ist ein renommiertes, alle zwei Jahre stattfindendes Treffen, das seit 1989 in Verbindung mit den internationalen Symposien zur Neurogastroenterologie und Motilität veranstaltet wird. Sein Erfolg wird durch die Teilnahme zahlreicher führender Persönlichkeiten von ANMS, ANGMA, ESNM und ANMA hervorgehoben. Doch vielleicht das bedeutendste Ergebnis des LBBB sind die langanhaltenden Beziehungen und Kooperationen, die unter den Teilnehmern in einer entscheidenden Phase ihrer Karriereentwicklung entstehen.
Das LBBB wird in der Regel von jungen Forschenden organisiert, die an früheren Treffen teilgenommen haben und weltweit die Gesellschaften für Neurogastroenterologie und Motilität vertreten. In Fortsetzung dieser Tradition wird das LBBB 2024 von ANMS- und ANGMA-Mitgliedern aus Philadelphia, Rochester, Dubai, Adelaide und Melbourne organisiert. Wie bei früheren LBBB-Treffen werden 30 außergewöhnliche junge Forschende auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie und Motilität ausgewählt. Die Bewerbungen werden dabei anonym von ehemaligen LBBB-Teilnehmern überprüft.
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Friederike Uhlig is senior postdoctoral researcher and funded investigator at University College Cork and APC Microbiome Ireland. After undertaking her PhD at the University of Sheffield (UK, Prof David Grundy) and postdoctoral training at the University of Burlington (USA, Prof Gary Mawe), she joined the APC Microbiome Ireland as a Marie Sklodowska Curie Actions COFUND postdoctoral fellow in 2021.
Throughout her career, Friederike has investigated different aspects of gut physiology and microbiota-gut-brain communication in health and animal models of disease (inflammation, stress, and neurodegeneration). She identified novel molecules produced by the opportunistic pathogen Staphylococcus aureus involved in afferent signalling from the gut to the brain (Uhlig et al. 2020) and unravelled mechanisms by which postbiotics modulate epithelial secretion (Uhlig et al. 2023). Her current research focusses on revealing how physiological and microbial stimuli modulate the activity of intestinal neurons that regulate gastrointestinal function and mediate gut-brain signalling. Specifically, she is employing in-vitro and ex-vivo techniques to investigate gut hormone secretion by microbes and understand effects on epithelial secretion, gastrointestinal motility and afferent sensory nerve signalling.
Melanie Scharr ist Doktorandin am Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik der Universität Tübingen in der Forschungsgruppe von Dr. Peter Neckel und nahm in diesem Jahr am Little Brain Big Brain-Treffen in Thailand teil.
Ihre wissenschaftliche Neugier wurde schon früh geweckt: Seit ihrer ersten bakteriellen Transfektion im Rahmen von Laborübungen in der Schule verfolgte sie das Ziel, Forscherin im MINT-Bereich zu werden. Als praktikorientierte Wissenschaftlerin absolvierte sie 2013 in ihrer Heimatstadt Stuttgart eine dreijährige Ausbildung zur Medizinisch-Technischen Assistentin mit Schwerpunkt klinische Labordiagnostik. Um ihr Wissen weiter auszubauen, begann sie 2013 das Studium der Molekularen und Technischen Medizin an der Hochschule Furtwangen.
Ein Praktikum am Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik der Universität Tübingen im Jahr 2015 brachte sie in Kontakt mit dem faszinierenden und komplexen Netzwerk des enterischen Nervensystems, das sie seitdem nicht mehr losgelassen hat. Um die hochspezialisierte Komplexität dieses Nervensystems besser zu verstehen, trat sie 2017 der Graduiertenschule für Zell- und Molekulare Neurowissenschaften der Universität Tübingen bei, wo sie das zentrale Nervensystem untersuchte. Offene Fragen aus ihrer Masterarbeit – insbesondere, wie die sich ständig verändernde Umgebung des Darms die zellulären Signalwege eines funktionalen Nervennetzwerks beeinflusst – führten dazu, dass sie 2019 das PhD-Programm der Graduiertenschule aufnahm, das sie in diesem Jahr erfolgreich abschließen wird.
Mit ihrer Forschung strebt Melanie Scharr an, die Zell-Zell-Kommunikationssysteme zu verstehen, die an der frühen postnatalen Reifung des enterischen Nervensystems bei Mäusen und Menschen beteiligt sind. Dieser Zeitraum ist besonders wichtig, da er den ersten Ansatzpunkt für klinische Interventionen neben chirurgischen Eingriffen darstellt. Die Erkenntnisse aus ihrer Doktorarbeit leisten somit einen wertvollen Beitrag zum Verständnis grundlegender Pathomechanismen menschlicher enterischer Neuropathien.