Publikationen 2025
Leitlinien & Konsensuspapiere
Leitlinien
Neue S1-Leitlinie Funktionelle Dyspepsie (deutsche S1-Leitlinie, DGNM/DGVS)
(Zeitschrift für Gastroenterologie, 2025)
Die neue S1-Leitlinie der DGNM und DGVS fasst aktuelle Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie der funktionellen Dyspepsie zusammen. Sie betont die biopsychosoziale Sichtweise und empfiehlt eine stufenweise, individualisierte Therapie.
WEITERLESEN
PDF-Link
Clinical Recommendations for Esophageal and Oropharyngeal Dysphagia (europäische Leitlinie, UEG/ESNM)
(United European Gastroenterology Journal, 2025)
Die Leitlinie definiert moderne Standards für Diagnostik und Therapie von Dysphagien. Empfohlen wird der interdisziplinäre Einsatz von HRM, EndoFLIP, FEES und VFSS zur differenzierten Beurteilung.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1002/ueg2.70062
Konsensuspapiere
European Consensus on Functional Bloating and Abdominal Distension (UEG/ESNM)
(United European Gastroenterology Journal, 2025)
Das Papier bietet eine aktualisierte Klassifikation funktioneller Blähungs- und Distensionssyndrome mit Empfehlungen zur standardisierten Diagnostik und Therapie.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1002/ueg2.70098
Internationaler Konsensus zur idiopathischen Gastroparese (Rome Foundation & internationale Fachgesellschaften)
(The Lancet Gastroenterology & Hepatology, 2025)
Der Konsensus definiert erstmals einheitliche diagnostische und therapeutische Kriterien für die idiopathische Gastroparese. Empfohlen werden standardisierte Magenentleerungstests und ein gestuftes Therapiekonzept.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1016/S2468-1253(24)00284-X
Europäischer Konsensus zu Malabsorption – Teil 1: Definition und Diagnostik (UEG, ESPEN, ESPGHAN u. a.)
(United European Gastroenterology Journal, 2025)
Teil 1 behandelt Definition, Klassifikation und Diagnostik von Malabsorptionssyndromen mit Fokus auf standardisierte Abläufe und frühe Zöliakieerkennung.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1002/ueg2.70012
Europäischer Konsensus zu Malabsorption – Teil 2: Screening und Therapie (UEG/ESNM)
(United European Gastroenterology Journal, 2025)
Teil 2 gibt Empfehlungen zu Screening, Ernährungstherapie und interdisziplinärer Versorgung. Er betont die Rolle der Primärversorgung im strukturierten Management.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1002/ueg2.70011
Gesellschaft & Ausbildung → Nachwuchsförderung und Wissenschaftskommunikation
Die nächste Generation der Neurogastroenterologie: Gründung der yESNM
(Editorial, Neurogastroenterology & Motility, 2025)
Giovanni Marasco und Kolleg:innen stellen die Young European Society of Neurogastroenterology and Motility (yESNM) vor – ein Netzwerk zur Förderung junger Ärzt:innen und Forschender, das Mentoring, Austausch und Sichtbarkeit des Fachgebiets stärkt.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1111/nmo.70055
Klinische Forschung
Therapie und Management
Gut–Brain Neuromodulators in Irritable Bowel Syndrome: Mechanisms and Therapeutic Implications
(Meta-Analyse / Review, The Lancet Gastroenterology & Hepatology, 2025)
Die Übersichtsarbeit bewertet Wirksamkeit und Mechanismen von Neuromodulatoren bei Reizdarmsyndrom. Trizyklika, SSRI und SNRI werden vergleichend diskutiert – mit praxisnahen Empfehlungen für personalisierte Pharmakotherapie.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1016/s2468-1253(25)00051-2
Gastrisches Pacing bei Gastroparese – aktueller Stand
(Review, Zentralblatt für Chirurgie, 2025)
Johannes Riebeling und Robert Patejdl u.a. geben einen Überblick über elektrische Magenstimulation und neue Ansätze der Neurostimulation bei Gastroparese. Mechanismen, klinische Evidenz und Indikationen werden kritisch zusammengefasst.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1055/a-2636-2851
Low-FODMAP-Diät: verblindete Re-Exposition bei Reizdarmsyndrom
(RCT, Gastroenterology, 2024)
Karen Van den Houte, Jan Tack u. a. zeigen in einer doppelblinden Studie, dass spezifische FODMAPs gezielt Symptome triggern. Die Ergebnisse unterstützen personalisierte Ernährungskonzepte bei Reizdarmsyndrom.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1053/j.gastro.2024.02.008
Pharmakotherapie des Reizdarmsyndroms: Bewährtes und Neues
(Review, Innere Medizin (Heidelberg), 2024)
Peter Layer und Viola Andresen stellen aktuelle medikamentöse Strategien beim Reizdarmsyndrom vor. Ein multimodales Konzept mit symptomorientierter Kombinationstherapie steht im Fokus.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1007/s00108-024-01754-8
STW 5-II bei funktioneller Dyspepsie: Wirksamkeit und Sicherheit
(Meta-Analyse, Digestion, 2024)
Viola Andresen, Gerald Holtmann u. a. zeigen in einer Meta-Analyse, dass STW 5-II zentrale Dyspepsie-Symptome signifikant lindert – bei guter Verträglichkeit.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1159/000535672
Diagnostik und Pathophysiologie
Funktionsdiagnostik bei Motilitätsstörungen
(Übersichtsarbeit, Zentralblatt für Chirurgie, 2025)
Thomas Frieling fasst aktuelle diagnostische Verfahren zur Analyse gastrointestinaler Motilität und neurogastroenterologischer Erkrankungen zusammen.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1055/a-2531-6601
Nahrungsinduzierte Schleimhautreaktionen – Endomikroskopie als Diagnostiktool
(Review, Neurogastroenterology & Motility, 2025)
Die konfokale Laser-Endomikroskopie (CLE) ermöglicht die direkte Visualisierung nahrungsinduzierter mukosaler Reaktionen und eröffnet neue Perspektiven für individualisierte Diagnostik.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1111/nmo.14930
Das duodenale Mikromilieu bei funktioneller Dyspepsie
(Review, Journal of Neurogastroenterology & Motility, 2025)
Tim Vanuytsel und Kolleg:innen zeigen, dass Barrierestörungen und Immunaktivierung im Duodenum zentrale pathophysiologische Mechanismen der Dyspepsie darstellen.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.5056/jnm24176
24-Stunden-HRM mit Impedanzmessung: Diagnostischer Mehrwert bei Dysphagie
(Originalartikel, Neurogastroenterology & Motility, 2025)
Jutta Keller, Peter Layer und Kolleg:innen belegen, dass eine 24 h-Hochauflösungsmanometrie spastische und hyperkontraktile Ösophagusmuster deutlich häufiger detektiert als Standardverfahren.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1111/nmo.70048
Epidemiologie und besondere Patientengruppen
Zyklisches Erbrechensyndrom: globale Prävalenz und Charakteristika
(Originalartikel, American Journal of Gastroenterology, 2025)
Die Rome Foundation Global Epidemiology Study ermittelt weltweit eine CVS-Prävalenz von 0,3 % – häufiger bei jungen Frauen mit psychischer Komorbidität.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.14309/ajg.0000000000003105
Darm-Hirn-Interaktionsstörungen bei Adipositas in Europa
(Originalartikel, United European Gastroenterology Journal, 2025)
Chloé Melchior u. a. zeigen, dass funktionelle GI-Beschwerden bei Adipositas signifikant häufiger auftreten – besonders bei Frauen mit psychischer Belastung.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1002/ueg2.12700
Mahlzeiteninduzierte Übelkeit bei funktioneller Dyspepsie
(Originalartikel, Neurogastroenterology & Motility, 2025)
Bert Broeders, Jan Tack u. a. beschreiben, dass Übelkeit vor allem beim postprandialen Distress-Syndrom auftritt und sich klar von anderen Dyspepsieformen unterscheidet.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1111/nmo.70078
Gastrointestinale Motilität im Alter
(Review, Visc Med, 2024)
Robert Patejdl analysiert altersbedingte Veränderungen der GI-Motilität und deren Relevanz für Diagnostik und Therapie – mit Fokus auf Neurodegeneration und Komorbiditäten.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1159/000542156
Translationale Forschung
Neurobiologie und Signaltransduktion
Nährstoffe aktivieren spezifische neuronale Muster im Darm
(Originalartikel, Nature, 2025)
Boesmans und Vanden Berghe und Kolleg:innen zeigen, dass verschiedene Nährstoffe distinkte Aktivierungsmuster im enterischen Nervensystem auslösen. Dies erweitert das Verständnis viszeraler Sensorik und ermöglicht gezielte Ernährungsinterventionen.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1038/s41586-025-09228-z
Mikrobiota–Neuroepithel-Kommunikation entlang der Darm-Hirn-Achse
(Review, Nature Reviews Microbiology, 2025)
Ohara und Hsiao beschreiben das neuroepitheliale Interface des Darms als zentrales Bindeglied zwischen Mikrobiota, enteroendokrinen Zellen und sensorischen Neuronen. Der Beitrag ordnet mikrobielle Signale in das Konzept der Darm-Hirn-Interaktion ein.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1038/s41579-024-01136-9
Transkriptom-Atlas intestinaler Neuronen: Immun- und Stressantworten
(Originalartikel, Neuron, 2025)
Forster, Klose und Patankar und Kolleg:innen kartieren erstmals die Transkriptomlandschaft darminnervierender Neuronen. Bei Entzündung werden Interferon-Signalwege und Ferroptose aktiviert – mit direktem Einfluss auf neuronales Überleben und Darmmotilität.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1016/j.neuron.2025.02.018
Mechanosensitive Neuronen und Magenreflexe
(Review, Neurogastroenterology & Motility, 2025)
Mazzuoli-Weber, Mayr und Elfers fassen aktuelle Erkenntnisse zu mechanosensitiven enterischen Neuronen zusammen, die Dehnung registrieren und Magenmotilität regulieren. Relevanz besteht für das Verständnis von Gastroparese und funktioneller Dysmotilität.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1111/nmo.70011
Neuron–Tumor-Kommunikation über glutamaterge Pseudo-Synapsen
(Originalartikel, Cancer Cell, 2025)
Ihsan Ekin Demir und Kolleg:innen identifizieren glutamaterge Verbindungen zwischen sensorischen Neuronen und Pankreaskarzinomzellen. GRIN2D-vermittelte Signale fördern Tumorprogression; Blockade dieser Achse verbessert das Überleben in Modellen.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1016/j.ccell.2025.09.006
Optogenetische Aktivierung glatter Magenmuskelzellen
(Originalartikel, Neurogastroenterology & Motility, 2025)
David Zipf, Tobias Bruegmann und Robert Patejdl demonstrieren, dass über den lichtempfindlichen Rezeptor hOPN5 gezielte Kontraktionen glatter Muskelzellen induziert werden können – ein potenzieller Ansatz zur nicht-invasiven Motilitätsmodulation.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1111/nmo.70028
Regeneration und neuronale Plastizität
R-Spondin1 steuert Differenzierung enterischer Neuralprogenitoren
(Originalartikel, Gastroenterology, in press 2025)
Peter Neckel und Team zeigen, dass R-Spondin1 über LGR-Signalwege die Schicksalsentscheidung enterischer Vorläuferzellen reguliert. Die Ergebnisse liefern Impulse für regenerative Therapien bei Motilitätsstörungen.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1016/j.jcmgh.2025.101642
Methoden und technologische Innovation
Organoid- und Modelltechnologien
Komplexe humane Darmorganoide mit enterischem Nervensystem und Gefäßen
(Originalartikel, Cell Stem Cell, 2025)
Childs, Poling und Spence u.a. entwickeln Organoide, die Epithel, glatte Muskulatur, Gefäße und enterische Neuronen enthalten. Diese Modelle zeigen koordinierte Peristaltik und eröffnen neue Wege für Darm-Hirn-Forschung.
WEITERLESEN
https://doi.org/10.1016/j.stem.2025.02.007