Rückblick ENS 2022 in Ferrara
Nach zwei Jahren voller Onlinemeetings- und Kongressen war es Ende April dieses Jahres endlich so weit: Das ENS Symposium konnte live und in Farbe im wunderschönen Ferrara in Norditalien stattfinden! Der Enthusiasmus, endlich wieder in der gewohnten Form voneinander lernen und miteinander diskutieren zu können, war unter allen Teilnehmenden deutlich zu spüren. Gerade für uns junge Wissenschaftler:innen, die wir zum Teil unsere wissenschaftlichen Karrieren erst mit Eintreten der Pandemie vor zwei Jahren begonnen haben, waren diese Begegnungen vor Ort mit Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt sehr bereichernd. Nach den Begrüßungsworten von Prof. Roberto de Giorgio wurde der Kongress mit einer einleitenden und mitreißenden Keynote lecture von Prof. Michael Schemann eröffnet. Drei weitere Tage durften wir zahlreichen Vorträgen lauschen und an den Postern direkt mit den Forschenden in die Diskussion treten. Von physiologischen Grundlagen, über neue Forschungsansätze, bis hin zu der klinischen Anwendung des Wissens, wurde das ENS umfassend durchleuchtet. Neben dem fachlichen Austausch rund um die Neurogastroenterologie, blieb auch genug Zeit, um durch die kleine Altstadt von Ferrara zu flanieren und die lokalen kulinarischen Köstlichkeiten kennenzulernen.
Als besonderer Moment wird mir der Beitrag von Eric Schnadig als Gründer und Präsident von REACH (Research, Education & Awareness for Children with Hirschsprung Disease) in Erinnerung bleiben. Als Vater eines an Hirschsprung erkrankten Sohnes formulierte er vertretend für viele Familien betroffener Kinder deren Dankesworte für die Forschungsfortschritte. Er erinnerte uns somit alle wieder daran, was unser Ansporn in der Wissenschaft sein sollte: die kontinuierliche Erweiterung und Verbesserung unseres Wissens über die Physiologie und Pathophysiologie des Gastrointestinaltraktes, um so Pathomechanismen von Krankheiten aufzudecken, zu verstehen und somit die Grundlage für die Entwicklung effektiver Therapiemöglichkeiten zu schaffen.